Hallo liebe Bundesbrüder,
der ein oder andere hat vielleicht schon mitbekommen, dass ich mit ein paar Kommilitonen in Norwegen unterwegs war. Wir hatten uns eine etwas größere Tour im Jotunheimen Nationalpark vorgenommen, was sich dann als ziemlicher Gewaltakt herausgestellt hat. Um euch ein paar Impressionen zu geben, folgen nun ein paar kleine Auszüge dieser Expedition:
Als wir in Norwegen landeten, mussten wir noch mehre Stunden mit dem Bus weiter bis in unser Startgebiet fahren. Zu diesem Zeitpunkt regnete es, als wäre Ragnarök* angebrochen und der lichte Tag neigte sich dem Ende zu. Als wir dann an unserem Startpunkt ankamen, war es schon dunkel. Mit einer Taschenlampe bewaffnet suchten wir 2 bis 3 Stunden nach einem geeigneten Schlafplatz.

In der ersten Nacht sind wir völlig durchnässt an unserm Zeltplatz angekommen „super Start“ dachte ich mir, aber es kam noch besser: Wir hatten kein Gas für unseren Kocher dabei und die Hütten in der näheren Umgebung hatten keins zur Verfügung. Mit großem Erstaunen stellten wir fest, dass der lokale Buschfunk sehr gut war. Denn kurze Zeit später, nachdem wir mehrere Hütten kontaktiert hatten, kam ein älterer Herr mit einem Pick-up vorbei und wollte mit einem von uns zum nächstgelegenen Camping Platz fahren. Nun hatten wir Gas und die Erkenntnis, dass die Norweger sehr freundlich waren. Somit stand uns nichts mehr im Wege. Die nächsten drei Tage waren wir zu Fuß in Richtung Jotunheimen unterwegs. Am zweiten Tag hatten wir ca. 1500 Höhenmeter und 16 km zurückgelegt . Auf folgendem Bild ist unser nächster Übernachtungsort, einen Stausee auf ca. 1700 m über dem Meeresspiegel zu sehen.

Kurz vor dem Jotunheimen Nationalpark trafen wir auf einer bewirteten Hütte einen jungen Mann aus Aalen, der mit dem Rad unterwegs durch Nordeuropa / Eurasien war. In der warmen Hütte verbrachten wir bei 2-3 Bier einen sehr gemütlichen, gemeinsamen Abend. Mehr war auch bei den Preisen nicht drin. Übernachtet haben wir wieder im Zelt, was auf 800 m sehr angenehm war.

Wie man erkennen kann, ging es auf und ab und zwischendurch gab es auch öfter mal Schnee und Gletscherlandschaften.

Oben auf dem Berg gefror gerne mal das Zelt sowie auch unsere Stiefel. Des Öfteren mussten wir uns den Naturgewalten stellen, da sich über den Tag häufig Schnee, Regen, Wind und Sonne abwechselten.



Dennoch haben sich die ganzen Strapazen gelohnt und der Ausblick im Nationalpark sowie die klirrend kalten, klaren Nächte kann man bei uns in Deutschland so nicht erleben – leider. Ich kann es jedem Landschaftsromantiker nur empfehlen, die Landschaften selbst zu bewundern.

*Ragnarök ist in der Nordischen Mythologie der Tag des Weltuntergangs